Taurin

 

Für Katzen stellt Taurin eine essenzielle Aminosäure (Baustein der Proteine) dar, da sie selbst nur wenig davon synthetisieren können. Durch den Umstand, dass bei der Katze das Taurin an die Gallensäuren gebunden wird und damit den Körper bei der Resorption der Nahrungsfette unterstützt, entsteht in der Summe ein Defizit. Dieses Defizit muss ausgeglichen werden, weil für viele organische Vorgänge diese Aminosäure benötigt wird. Für die Entwicklung des zentralen Nervensystems und den Flüssigkeitshaushalt der Zellen spielt Taurin eine wichtige Rolle. Außerdem hat es noch die Eigenschaft, Stoffen den Eintritt in die Blutbahn zu erleichtern.

 

Taurinmangel löst bei der Katze Fruchtbarkeitsprobleme aus, kann zur Degeneration der Netzhaut und zur Erweiterung des Herzmuskels führen, was Störungen der Herzfunktion zur Folge hat.

 

Die Maus im Vergleich

Die Maus ist mit einem Tauringehalt von 240 mg je 100 g sehr taurinhaltig und kann somit den hohen Bedarf der Katze von etwa 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht  pro Tag decken. Zu viel aufgenommenes Taurin wird über die Nieren vom Körper ausgeschieden.

  

In folgender Tabelle ist der durchschnittliche Tauringehalt für verschiedene Fleischsorten angegeben: 

Fleischsorte roh

Taurin pro 100 g Fleisch

Rindfleisch, mager

31,3 mg

Rinderherz

62,5 mg

Pferdefleisch

31,4 mg

Huhn, Brust ohne Haut

15,9 mg

Huhn, Beinfleisch

33,7 mg

Huhn, Herz und Leber

117,9 mg

Ente, Beinfleisch

178,0 mg

Pute, Brust ohne Haut

93,2 mg

Pute, Beinfleisch

306,0 mg

Lamm, mager

47,3 mg

Lachsfilet

130,0 mg

Miesmuschel

655,0 mg

 Quelle: Spitze, Wong, Rogers und Fascetti (2003): Taurine concentrations in animal feed ingredients; cooking influences taurine content. Hrsg.: Department of Molecular Biosciences, School of Veterinary, University of California, Davis, CA, USA. Blackwell Verlag.

 

Da auch bei Rohfütterung der Taurinbedarf nicht zu 100 % gedeckt werden kann, muss in der Regel Taurin dem Futter zugegeben werden. Die Taurinwerte in der Tabelle stellen lediglich Durchschnittswerte dar, es gibt derzeit wenig veröffentlichte Informationen über den Tauringehalt in Fleisch und anderen Nahrungsmitteln. Die Taurinmenge, die im fertigen Futter erhalten bleibt, hängt stark von der Zubereitungsform ab. Fleisch, das gekocht wird, verliert deutlich an Taurin, Einfrieren hingegen hat kaum einen Einfluss auf den Tauringehalt.